Hirschjagd – Werbeagentur zum goldenen Hirschen unter Verdacht – Razia wegen Betrug Kurzarbeitergeld

Februar 12, 2010 Werbeagentur

Werbeagentur zum goldenen Hirschen – abgeschossen wegen Betrugsverdacht
Wer kennt sie nicht, die Kreativagentur aus Hamburg, welche  den Fußball-Bund, die Supermarktkette Real, Europcar, Cebit und auch die Gründen in den Bundestagswahlen betreut: Die goldenen Hirschen. Bekannt in der Agenturbranche, selbstbewusst in der Selbstdarstellung. Eine Agentur, die mal so eben den einen oder anderen Award auf den Schrank stellt, der dort neben anderen  „verstaubt“ (Zitat). Und nun die große Überraschung: Betrugsverdacht. Versuchte die Werbeagentur einen Award für illegale und kreative Wege für Mehreinnahmen zu generien? Zumindest hat es die Agentur geschafft neue Clients für sich zu gewinnen: Die Hamburger Staatsanwaltschaft – eine neuer Stern auf der Clientliste. Diese hatte gestern Mittag einen Überraschungsbesuch in der Werbeagentur abgestattet und die Büros der Agentur auf den Kopf gestellt. Der Verdacht: Unrechtmäßiges beziehen von Kurzarbeitergeld von der Bundesanstalt für Arbeit.



Die goldenen Hirschen und Kurzarbeitergeld?

Das konjunkturelle Kurzarbeitergeld (Kug) wird gewährt, wenn in Betrieben oder Betriebsabteilungen die regelmäßige betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit infolge wirtschaftlicher Ursachen oder eines unabwendbaren Ereignisses vorübergehend verkürzt wird. Die Voraussetzungen der §§ 169 bis 182 Sozialgesetzbuch 3 (SGB III) müssen dabei erfüllt sein. Geht es der renomierten Werbeagentur so schlecht, die nach den Kreativrankings in Deutschland auf Platz 2 der Agenturlisten steht? Wie kann das sein bei diesen Clients und Budgets? Jammern auf hohem Niveau oder einfach nur der Versuch, in der Masse der Profiteure der Krise mitzuschwimmen, flasche Angaben zu machen und den Steuerzahler zur Kasse zu bitten? Es scheint wohl so, dass es die Hamburger Staatsanwaltschaft ähnlich sieht und begründete Verdachtsmomente vorliegen, die eine Hausdurchsuchung und Razia rechtfertigen.

Volle Auftragsbücher, Kurzarbeitergeld und möglicherweise Gehälter gekürzt – stimmt das?
Bereits im Mai 2009 sollen die Agentur Cheffs Klaus S. und Marcel L. Anträge für 30 Mitarbeiter auf Zuschuss von Kurzarbeitergeld gestellt haben, obwohl diese Mitarbeiter Überstunden machten und die Auftragsbücher der Agentur voll waren. Es bleibt im Unklaren ob sogar die Gehälter der Mitarbeiter für diese „kreativen Wege“ der Gewinnmaximierung mit der Begründung auf Kurzarbeit gekürzt wurden. Sicher ist jedenfalls das es für solche Methoden keine Awards gibt . Die Anzeige und der Tipp an die Bundesanstalt für Arbeit erfolgte anonym. Weniger anonym verließen Polizei und Staatsanwälte, bepackt mit Datenträgern und Computern die Agentur.

Martin Blach, Chef der inzwischen auch in Berlin, Köln, Dubai und New York ansässigen Agenturgruppe, hat die Durchsuchung gegenüber dem Branchendienst „Horizont“ bestätigt: „Es ist richtig, dass es in unserer Hamburger Agentur eine Datensicherung durch die Staatsanwaltschaft gegeben hat“, sagte er. Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers zu den Ermittlungen: „Wir werden jetzt die sichergestellten Unterlagen und Datenträger ansehen. Dann sehen wir, ob sich der Anfangsverdacht bewahrheitet oder sich die Anschuldigungen als falsch herausstellen.“

Schadensbegrenzung, unschuldig oder doch Betrug – das Image ist angeschlagen
Was bleibt sind viele Fragezeichen und ein angeschlagenes Image in der Öffentlichkeit. Stehen politisch Gründe hinter der Anzeige? Es bleiben viele Fragen offen. Eines ist jedoch sicher: Sollten die Inhaber der Agentur tatsächlich unschuldig sein, was man nur hoffen kann – so wäre es trotzdem ein großer wirtschaftlicher Schaden. Es bleibt also abzuwarten, welche Ergenisse die Staatsanwaltschaft aus den sichergestellten Unterlagen und Daten zieht.

Quellenverweis:
Hamburger Abendblatt vom 12. Februar 2010: Razzia in Werbeagentur – Betrug mit Kurzarbeitergeld?

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